Home RezepteHerzhaftes Veganer Weihnachtsbraten – das Fest der Liebe ganz ohne Gans

Veganer Weihnachtsbraten – das Fest der Liebe ganz ohne Gans

by Caroletta
Veganer Weihnachtsbraten - Festtagsbraten

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Kann man an den Weihnachtsfeiertagen die Familie bekochen und dabei ganz ohne tierische Zutaten auskommen? – Na klar! Geht ja sonst auch.

Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schonmal Gans gegessen habe. Ich glaube nicht.

Seit fast drei Jahrzehnten lebe ich mittlerweile fleischlos. Als Kind war Weihnachten für mich – was das Essen anging – vor allem immer das Fest der Beilagen. Den Braten habe ich stets links liegen lassen. Ich konnte da nicht ran. Der Ekel war einfach überwältigend.

Das lag keinesfalls an den Kochkünsten meiner Mutter oder meine Oma. Auch ein Sternekoch hätte mich zu keinem Zeitpunkt vom Geschmack eines totens Tieres überzeugen können.

„Ja und was isst du dann so zu Weihnachten? – Gras oder was?“

Nicht ganz. Es gibt wirklich äußerst vorzügliche vegane Gerichte, welche man an den Feiertagen genießen kann. Die gehen ganz einfach und vor allem: ganz ohne Gans.

Eins davon möchte ich euch heute vorstellen.

Es ist eine durchaus sehr konservative Interpretation des klassischen Weihnachtsbratens und mehr als geeignet, auch den Gaumen des ein oder anderen Fleischessers zu verzücken.

Rezept für einen Linsen-Nuss-Braten mit Thüringer Klößen, Rotkohl und würziger Gemüsesauce

Zutaten (für 5-6 Personen)

Für den Braten:

1 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl (neutral)

1 Zwiebel

2 große Karotten

1 Knoblauchzehe

1 Stangensellerie ( davon 1 Blattstiel = ca 40g)

150 g TK- Blattspinat

300 g grüne Linsen

100 g Walnüsse (gehackt)

100 g geriebene Mandeln

1 EL Tomatenmark

800 ml Gemüsebrühe

Zwiebel, Karotten und Sellerie fein hacken und in etwas Öl fünf Minuten lang anbraten. Knoblauch pressen und zusammen mit den Linsen zum Gemüse geben. Kurz anschwitzen lassen und dann mit der Hälfte der Gemüsebrühe ablöschen und den Spinat hinzufügen. Das Ganze bei niedriger Hitze für ca. 1/2 Stunde köcheln lassen. Nach und nach die restliche Gemüsebrühe hinzugeben, damit die Mischung nicht austrocknet bzw. anbrennt.

Sobald die Linsen weich sind, kommt die Gemüse-Linsen-Masse zum Auskühlen in eine große Schüssel und wird in Teilen mit dem Stabmixer zerkleinert. (Das hält die Masse besser zusammen) Walnüsse, Mandelmehl und Tomatenmark hinzufügen und zu einem festen Teig verkneten.

Aus der Masse einen schönen Laib formen und diesen im vorgeheizten Ofen bei ca. 180°C eine halbe Stunde lang backen.

Für die Klöße:

2 kg mehlig kochende Kartoffeln

Salz

Wasser

1kg Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen, schälen und stampfen bzw. durch eine Kartoffelpresse geben

Die andere Hälfte der Kartoffeln wird geschält und entweder mühevoll von Hand gerieben oder kurz im High-Speed-Mixer klein gemacht.

Diese rohe Kartoffelmasse drückt ihr durch ein sauberes  Tuch. Dabei wird das Kartoffelwasser in einer Schüssel aufgefangen, damit sich die Stärke absetzen kann. Die brauchen wir nämlich noch. Nach einiger Zeit wird das Kartoffelwasser dann ganz vorsichtig abgeschüttet. Die Stärke bleibt dabei zurück und wird später zusammen mit etwas Salz zur rohen Kartoffelmasse gegeben und mit etwas kochendem Wasser überbrüht (nicht zu viel!)

Die rohe Kartoffelmasse wird nun mit dem Kartoffelbrei aus den gekochten Kartoffeln vermischt und gut durchgeknetet, bis ein geschmeidiger Kloßteig entsteht. Nun können die Klöße geformt werden (die Masse reicht für etwa 10 Stück)

In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und Salz hinzugeben. Die Klöße ins kochende Wasser geben und dann bei reduzierter Temperatur etwa 20 Minuten ziehen lassen, bis sie an der Oberläche treiben.

Für den Rotkohl:

1 kg Rotkohl

1 Zwiebel

2 Äpfel

2 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl (neutral)

1 TL Agavendicksaft

150 ml Wasser

2 EL Apfelessig

1 Lorbeerblatt

3 Nelken

Salz

Rotkohl waschen, vierteln und fein hacken. Den Strunk dabei vorher entfernen. Die Zwiebel und die beiden Äpfel schälen und klein hacken.

Öl erhitzen und Zwiebel, Äpfel und Agavendicksaft bei geringer Hitze etwa 5 Minuten andünsten. Den Rotkohl und den Apfelessig hinzugeben. (Der Essig ist unter anderem dafür da, die wunderschöne Farbe des Kohls zu konservieren)

Das Ganze lässt man etwa eine viertel Stunde zugedeckt dünsten, bevor man etwas Wasser, das Lorbeerblatt und die Nelken hinzugibt. Danach für eine weitere halbe Stunde dünsten lassen.

Für die Sauce:

2 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl (neutral)

1 Zwiebel

2 kleine Zucchini

3 mittelgroße Karotten

500 ml Gemüsebrühe

70 ml Sojasauce

2 EL Agavendicksaft

4 EL Tomatenmark

Pfeffer

2 TL Paprikapulver (süß)

Zwiebel und Karotten schälen und zusammen mit den Zucchini in kleine Würfel schneiden, bei mittlerer Hitze etwa 5-10 Minuten in etwas Öl andünsten. Mit Agavendicksaft und Sojasauce ablöschen und die Gemüsebrühe hinzufügen. Tomatenmark, Paprikapulver und etwas Pfeffer hinzugeben. Die Sauce für ca. 20 Minuten bei reduzierter Hitze köcheln lassen.

Die große Kunst ist es, alles in etwa gleichzeitig fertig zu bekommen. Dafür braucht’s schon fast einen gesamten Vormittag in der Küche. Aber: Die Sauce, der Nussbraten und der gekochte Teil des Kloßteigs lassen sich hervorragend einen Tag im Voraus zubereiten. Das minimiert den Stress in der Küche etwas und sorgt für ein wenig Entspannung auch beim Koch/ bei der Köchin.


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2 Kommentare

Anie 26. November 2018 - 14:40

Das hört sich nach einem sehr tollen Weihnachtsgericht an. Wenn der Braten bereits am Vortag zubereitet wird, heizt du ihn dann im Ofen einfach wieder ein paar Minuten an oder bereitest du nur die Masse vor und er kommt komplett erst vorm Verzehr in den Ofen?

Reply
Kim 21. April 2021 - 23:02

Ich habe das Rezept für die Klöße und den Rotkohl ausprobiert und die Klöße waren gut auch wenn mich die Angabe, dass daraus 10 Klöße entstehen verwundert, da ich das Rezept halbiert habe und trotzdem 9 nicht sonderlich kleine Klöße entstanden sind. Mit dem Rotkrautrezept bin ich allerdings unzufrieden, da es schlicht nach fast nichts geschmeckt hat. Ich habe dann schon noch Gewürze ergänzt, aber da das mein erstes Mal beim selbst Rotkraut machen war, wusste ich mir auch nicht sonderlich gut zu helfen.

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